Bei der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie Biomasse für die Energiegewinnung haben die Landwirte eine hohe Verantwortung in ihrem Umgang mit Natur und Tier. Die heutige industrieelle Produktionsweise birgt diesbezüglich unbestritten große Gefahren. Die gegenwärtige pauschale Vorverurteilung der modernen Landwirtschaft als Umweltvergifter und Tierquäler ärgert mich jedoch. Natürlich muss man die Sünden nennen. Aber doch nicht derart einseitig und skandalorientiert. Denn die Missstände sind nicht pauschal der industrieellen Produktionsweise anzulasten – wie es die Grünen suggerieren. Und schon gar nicht sind sie undifferenziert den Landwirten als Person anzulasten. Denn auch die Bauern sind Unternehmer und müssen auf Gedeih oder Verderb Gewinn erwirtschaften. Da sie als zumeist reine Rohstoff-Lieferanten die Preise nicht machen, heißt das also in erster Linie Kosten zu minimieren. Immer neue und höhere Umwelt- und Tierschutzauflagen bedeuten unter diesem Aspekt zunächst einmal zusätzliche Kosten gegenüber dem (europäischen) Wettbewerber. Kein Wunder also, wenn Landwirte diesen Auflagen zunächst mit Unverständnis und Vorbehalten begegnen bis hin zur generellen Ablehnung.
In meiner Arbeit als freier Journalist stoße ich dennoch immer wieder auf Beispiele, wie Landwirte auch unter diesen Bedingungen umweltbewusst wirtschaften. Oder es zumindest versuchen. Für mich logisch. Denn wer aus Leidenschaft Bauer ist, will Boden und Tier zwar in erster Linie ergiebig, aber auch nachhaltig nutzen. Der ist im Grunde genommen grün. Statt die Landwirte also pauschal zu verurteilen, wie es rückwärtsgewandte Protagonisten einer kleinbäuerlichen Produktion (z.B. ABL) oder auch Unwissende, aber Immer-Mitreden-Wollende (insbesondere die Dagegen-Bürgerinitiativem von aufs Land gezogenen Städtern, aber leider auch BUND/Grüne) machen, sollte man deshalb umweltgerechtes Handeln loben, um zur Nachahmung anzuregen. Auch kann umwelt- und tiergerechte Produktion mitunter sogar ein Wettbewerbsvorteil sein. Und solche erlebten Beispiele will ich hier dokumentieren.